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zum WarenkorbMehr Natur in Gärten, kommunalen Grünräumen und im Profigartenbau
07.08.20 xxx ViewViews„Natur im Garten“ als Chance
Es beginnt schon vor der eigenen Haustür mit kleinen, leicht machbaren Schritten. So empfiehlt es „Natur im Garten“, die vom Land Niederösterreich getragene Bewegung zur Ökologisierung von Gärten und Grünräumen. Schon an die 16.000 Gärten sind entsprechend den Empfehlungen von „Natur im Garten“ naturnah und das Interesse an der Umstellung wächst weiter. „Allen HobbygärtnerInnen sei folgender Rat ans Herz gelegt: Wichtig ist, die Kernkriterien von ,Natur im Garten‘ einzuhalten – kein Torf, keine synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemittel. Sukzessive können dann wichtige Naturgartenelemente wie Blühstaudenbeete, Blühhecken, der ein oder andere Obstbaum oder eine Blumenwieseninsel ergänzt werden.“Naturnahe Gartengestaltung kann leicht umgesetzt werden und es macht Sinn, auf pflegeleichte, kostensparende Alternativen umzusteigen.
„Monotone Rasenflächen, immergrüne Koniferen prägen vielfach das Erscheinungsbild und bieten Insekten keine wirkliche Lebensgrundlage. Heimische Wildstrauchhecken sind vielfältige Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere. Blumenwiesen und Kräuterrasen sind optisch ansprechend, ökologisch äußerst wertvoll und benötigen nicht viel Zuwendung.“
Zauberwort Pflanzenstärkung
Bei der Arbeit in natürlichen Kreisläufen ist auch ein wenig Geduld gefragt, denn gut Ding braucht Weile. „Kompost ist die Grundlage des Naturgartens. Er versorgt Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen und belebt den Boden mit Mikroorganismen. Symbiontische Mikroorganismen stärken auch das Immunsystem der Pflanzen. Vorbeugung mit pflanzenstärkenden Mitteln heißt das Zauberwort. Gestärkte Pflanzen können mit Schädlingen und Krankheiten leichter zurechtkommen. Spritzungen mit umweltbedenklichen Pestiziden sind dann nicht notwendig.“ Weiters ist der Garten ein guter Lehrmeister für Gelassenheit. Das weiß man auch bei „Natur im Garten“: „Mitanzusehen, wie die geliebten Pflänzchen von Blattläusen befallen werden, und nicht gleich zu Insektiziden zu greifen, muss erst gelernt werden. NaturgärtnerInnen bleiben in solchen Situationen gelassen, denn sie wissen, dass zeitverzögert nützliche Insekten auf den Plan treten. Außerdem: Wer möchte schon bedenkliche Rückstände im Garten oder im Gemüsebeet haben?“
Naturnahe Stadtgärtnerei
Ja, auch Mitarbeiter der Stadtgärtnerei Lienz in Tirol wollten Pestizide reduzieren und so ist Lienz eine der ersten Städte Österreichs, die sich für die ökologische Grünraumpflege entschieden hat. Bald schon wurde über das Tiroler Bildungsforum die Plakette „Natur im Garten“ zuerkannt. Abteilungsleiter des Forst- und Gartenamtes der Stadt Lienz Ing. Martin König: „Wir sind gut unterwegs. Unsere Mitarbeiter haben sich zum Beispiel sehr für Blumenwiesen engagiert und das fand in der Bevölkerung großes Echo. Städte und Gemeinden haben somit eine Vorbildwirkung und außerdem ein gutes Image. Unser Engagement wird von den Menschen immer mehr geschätzt, das merken wir auch bei unserer Rosenausstellung. Wir informieren gerne über die Pflanzenpflege und das Multikraft-System passt zur naturnahen Arbeitsweise hervorragend dazu.“
Für die Stadt ist die 2006 getaufte Lienz Rose etwas Besonderes. Die Bodendeckerrose wird von den Leuten sehr gut angenommen. Allerdings bereitete sie eine Zeitlang Sorgen, wie Stadtgärtner Josef Oberlojer erzählt: „Mitte des Jahres waren die Rosenstöcke in der Rosen- und Messinggasse bereits schneeweiß. Heute haben wir den Mehltau dank des regelmäßigen Einsatzes des Multikraft-Systems zu hundert Prozent in Griff.“ Einmal pro Woche besprüht eine Kollegin um fünf Uhr früh all die Rosen auf ihren Standorten und somit ist der Mehltau aus dem Stadtbild verbannt.
Stärkung aller Blumen, Bäume, Stauden
Rund 18 Hektar Garten- und Parkanlagen, Spielplätze und Kindergärten betreut die Stadtgärtnerei Lienz. Dazu gehören 127 Standorte für Staudenbeete und 68 Standorte für Sommerbeete. Die Auspflanzung für den Sommer umfasst üblicherweise 20.000 Blumen. In der Pflege kommt seit dem Frühjahr 2015 das Multikraft-System zum Einsatz. In rollenden Wassertanks bekommen die Pflanzen einmal pro Woche ihr zusätzliches Lebenselixier. Die Wassertanks enthalten 1.500 Liter Wasser gemischt mit 1,5 Liter EM Aktiv und 0,75 Liter Terrafert Boden. Alle Blumentröge und Beete werden mit dieser Mischung versorgt. Wöchentlich werden dabei zehn bis zwölf dieser Tanks geleert.
„In den Genuss kommen auch alle neu gepflanzten Bäume. Sie werden ein Jahr lang mitgegossen“, erzählt Josef Oberlojer, der die treibende Kraft hinter der Umstellung auf naturnahe Bewirtschaftung in der Stadtgärtnerei Lienz ist. Die kleinen Jungpflanzen unter Glas werden ebenso mit der Mixtur versorgt wie die großen Palmen in der Stadt. „Entscheidend ist die Regelmäßigkeit. Die Pflanzen werden gestärkt, sind widerstandsfähig und haben ein besseres Wurzelwachstum. Seit 2016 verzichten wir völlig auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz, weil wir ihn nicht mehr brauchen und wollen.“ Die einzige Düngerzugabe erfolgt über das stadteigene Kompostwerk mit Grünschnittkompost. „Wir haben sehr gute, nährstoffreiche Komposterde mit vielen Regenwürmern und schaffen ein ganzes Jahr ohne zusätzliche Düngung. Das kann nur ein gutes Zeichen sein. Die Menschen in der Stadt schätzen es sehr, dass wir naturnah arbeiten. Die Zeit ist seit einigen Jahren reif dafür."
"Für den Weg in die Umstellung von konventioneller auf naturnahe Wirtschaftsweise braucht es Zeit, bis sich alles einspielt. Gut ist eine treibende Kraft im Team wie Josef Oberlojer. Die Mitarbeiter stehen heute alle voll dahinter“, erzählt Martin König. Wichtig ist für ihn auch, dass die Gemeinde mit den Budgetmitteln dahintersteht. „Vom Budget her sparen wir die ganze Palette an synthetischen Pflanzenschutz und Düngern ein. Mit der regelmäßigen Pflanzenstärkung fahren wir langfristig günstiger.“
Umstellung im Erwerbsgartenbau
Naturnahe Arbeit ist zeitgemäß und gefragt. Das merkt auch Klaus Bongartz als selbstständiger Gartenbauberater für ökologische Produktion. Immer mehr Gartenbaubetriebe interessieren sich dafür, Pestizide zu reduzieren. Sein Leitspruch: „Was kann ich der Pflanze Gutes tun.“ Entsprechendes Klima, gute Umgebung und kontinuierliche Pflanzenstärkung sind Maßnahmen, die gesetzt werden.
Klaus Bongartz hatte viele Jahrzehnte lang seinen eigenen Betrieb und stellte bereits vor über 20 Jahren auf natürliche Bewirtschaftung seiner Blumen um. Nach seiner aktiven Zeit als Gärtnermeister teilt er sein Wissen jetzt als ökologischer Gartenbauberater in Teilen Europas, z. B. Dänemark, Portugal und Österreich. Die meiste Zeit ist er aber in ganz Deutschland unterwegs. Er empfiehlt: „Man muss wissen, dass die Umstellung eine gewisse Zeit braucht. Am besten behält man das eigene Betriebskonzept bei und geht in kleinen Schritten vor, ohne zu viel auf einmal zu machen. Wir fangen mit Maßnahmen zur Pflanzenstärkung an und lassen nach und nach synthetische Pflanzenschutzmittel weg. Wir beginnen immer mehr mit organischer Düngung und fahren die mineralische Düngung zurück. So schafft man einen guten Übergang.“ Wie bei „Natur im Garten“ und in der Stadtgärtnerei Lienz legt auch Gartenbauberater Klaus Bongartz für die naturnahe Arbeit großes Augenmerk auf die Qualität von Kompost und Erde. „Es ist wichtig, dass das Substrat weniger Torf enthält und guter Kompost beigemischt ist. Mit BB Boden, Terrafert Boden und EM Keramikpulver kann man den Boden zusätzlich beleben.“ Dank Pflanzenstärkung, Kompost und organischen Düngern wachsen Pflanzen gesund und kompakt, die Humusbildung wird nachhaltig in Gang gehalten.
Einsparung von Pestiziden
Naturnahe Bewirtschaftung birgt im Hobbygarten, in der kommunalen Grünraumpflege und im Profigartenbau viele Chancen. Im Zierpflanzenbau wird das Interesse an naturnaher Arbeit zusehends größer, wie Klaus Bongartz durch seine Praxiserfahrung bestätigt. Die Vorteile liegen auf der Hand. „Man muss nicht mehr überlegen, welche Mittel noch zugelassen sind. Man muss keine Begehungsverbote in den Glashäusern bedenken.“ Anfangs steht in Gartenbaubetrieben hauptsächlich die Reduktion von Pestiziden im Vordergrund. „Die meisten Betriebe, die ich berate, beginnen nach einer Weile zu überlegen: Bleibe ich bei 80 % Einsparung von Pestiziden stehen oder gehe ich die letzten Meter auch noch und lasse den Betrieb biozertifizieren. Wenn es sich durch bessere Qualität und Mehrpreis lohnt, dann ist dieser Schritt zu Bio logisch“, so Klaus Bongartz.
Lebensraum für die Zukunft
Ob Profigartenbau, Stadtgärten oder Garten zu Hause – wer naturnahe arbeitet, weiß, dass keine gesundheitsschädlichen Rückstände zu finden sind. Weder auf der Ernte von Obst und Gemüse noch auf Zierpflanzen oder auf den Blumen in der Vase am Esstisch. In vielerlei Hinsicht bilden Naturgärten eine Kostenersparnis. Heimische Pflanzen erfordern weniger Pflegeaufwand. Blumenwiesen oder Kräuterrasen sparen Wasser, Arbeitszeit und Kosten. Nicht zuletzt sind Naturgärten eine Investition für uns selbst und in die Zukunft unserer Kinder. Sie bieten gesunde Ernährung und Nähe zu den Kreisläufen der Natur. Mit Naturgärten fördern wir die Vielfalt von Lebensräumen.
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