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Innovationen zur Weiterentwicklung von Schweinemast und Ställen - Im Gespräch mit Alois Niederl

Der Multikraft Pionier Alois Niederl lebt in der Steiermark und hat in Ebersdorf den elterlichen Hof zu einem Betrieb mit 300 Zuchtsauen und deren Mast ausgebaut. Er war einer der Ersten, der eine 500-kW-Biogasanlage installierte, die er zu rund 30 % mit betriebseigener fermentierter Gülle beschicken kann. Außerdem ist er Inhaber einer Stalltechnikfirma. Bereits seit Mitte der 1980er-Jahre ist Alois Niederl selbstständiger Verkaufsberater für Futtermittel von Multikraft und seit 1997 auch für FKE und Co.

Begeistert
6 Minute(n) Lesezeit
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Herr Niederl, warum haben Sie mit sehr viel Pioniergeist schon Mitte 1997 begonnen, FKE in Ihrem Betrieb einzusetzen?

Wir haben FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) von Ulrike Hader zur Verfügung gestellt bekommen und probeweise eingesetzt, um Geruch zu reduzieren. Das hatte den Effekt, dass die Tiere ruhiger wurden und bald auch der aggressive Geruch verschwunden war. Nachbarn in unserem unmittelbaren Umfeld werden nicht verärgert, weil die Geruchsemission gering ist. Das ist heute noch immer ein voller Erfolg.


Sie waren einer der Ersten, die damit begonnen haben. Wie sind Sie vorgegangen?

Wir haben FKE in den Molkebehälter geleert und so in der Schweinemastfütterung eingesetzt, weil das einfach war. Als wir merkten, dass die Tiere ruhiger werden, haben wir begonnen, nach dem Auswaschen Böden, Decke und Wände damit zu besprühen. Das machen wir nach über zwanzig Jahren noch immer so. Mit bestem Erfolg. Auf hundert Liter Wasser nehmen wir fünf bis sieben Liter FKE für hundert m². Das Desinfizieren haben wir durch diese probiotische Variante ersetzt.


Sie sind ein geschlossener Betrieb und waren von der Leistung her schon immer sehr gut?

Ich hatte das Glück, schon in den 1980er-Jahren mit deinem Vater Karl Hader nach Holland zu fahren und dort die guten Betriebe zu besichtigen. 

Ich bin heute noch dankbar für die Erfahrungen und Anregungen, die wir vor Ort gemacht haben und die dann in unserem Betrieb umgesetzt wurden.


Der Einsatz von FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) in Ihrem Betrieb ist von der Fütterung der Mastschweine auf die Zucht und auf die Ferkel ausgeweitet worden. Welche Verbesserungen sind zu sehen?

Die Fliegen sind viel weniger geworden und sind somit keine Belastung mehr. Auffallend ist auch die Güllewirtschaft. Früher mussten wir in den Vollspalten die Gruben aufrühren, damit die Gülle abfließt. Seit fünfzehn Jahren brauchen wir die Güllepumpe nicht mehr, sie ist schon ganz verrostet. Es reicht, wenn man FKE mitfüttert und anschließend damit aussprüht. Die Gülle fließt, wenn man sauber auswäscht, einwandfrei ab. Das ist ein großes Plus, eine große Arbeitserleichterung.

Beim Masteinsatz verwenden wir zwei Liter FKE auf tausend Liter Molke. Zum regelmäßigen Aussprühen verwenden wir eine höhere Dosierung, nämlich 1:3 (FKE:Wasser). Bei den Zuchtschweinen setzen wir es in der Fütterung mit 0,3 bis 0,5 Liter pro hundert Kilogramm Futter ein, und vor allem wird auch hier nach gründlichem Reinigen des Stalles damit ausgesprüht.

Wenn bei Kleinstferkeln Durchfall auftritt, stellen wir FKE auch pur ad libitum zur freien Entnahme ein, und siehe da, es wirkt ähnlich, als würde man sie mit einem Medikament behandeln. 

Die Anwendung muss so einfach wie möglich zu handhaben sein. Früher haben wir FKE selbst angesetzt. Seit es ab 2009 die tausend Liter in Big Bags bzw. IBC Container gibt, die von Multikraft zugestellt werden, hat sich FKE in großem Stil durchgesetzt. Mit weniger Arbeit setzt es der Landwirt auch konsequent ein. 

Weiter wird es auch zum Silieren angewendet. Wir kaufen 2.000–3.000 Tonnen Nassmais von vielen Landwirten aus der Region zu, natürlich kann nicht jeder die gleiche Qualität liefern. Mit dem Einsatz von FKE in der Silage kann man möglichen Fehlgärungen und anderen Qualitätsverlusten sehr gut vorbeugen. FKE in der Silage bewirkt irrsinnig viel. 

Herr Niederl, warum haben Sie mit sehr viel Pioniergeist schon Mitte 1997 begonnen, FKE in Ihrem Betrieb einzusetzen?

Wir haben FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) von Ulrike Hader zur Verfügung gestellt bekommen und probeweise eingesetzt, um Geruch zu reduzieren. Das hatte den Effekt, dass die Tiere ruhiger wurden und bald auch der aggressive Geruch verschwunden war. Nachbarn in unserem unmittelbaren Umfeld werden nicht verärgert, weil die Geruchsemission gering ist. Das ist heute noch immer ein voller Erfolg.


Sie waren einer der Ersten, die damit begonnen haben. Wie sind Sie vorgegangen?

Wir haben FKE in den Molkebehälter geleert und so in der Schweinemastfütterung eingesetzt, weil das einfach war. Als wir merkten, dass die Tiere ruhiger werden, haben wir begonnen, nach dem Auswaschen Böden, Decke und Wände damit zu besprühen. Das machen wir nach über zwanzig Jahren noch immer so. Mit bestem Erfolg. Auf hundert Liter Wasser nehmen wir fünf bis sieben Liter FKE für hundert m². Das Desinfizieren haben wir durch diese probiotische Variante ersetzt.


Sie sind ein geschlossener Betrieb und waren von der Leistung her schon immer sehr gut?

Ich hatte das Glück, schon in den 1980er-Jahren mit deinem Vater Karl Hader nach Holland zu fahren und dort die guten Betriebe zu besichtigen. 

Ich bin heute noch dankbar für die Erfahrungen und Anregungen, die wir vor Ort gemacht haben und die dann in unserem Betrieb umgesetzt wurden.


Der Einsatz von FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) in Ihrem Betrieb ist von der Fütterung der Mastschweine auf die Zucht und auf die Ferkel ausgeweitet worden. Welche Verbesserungen sind zu sehen?

Die Fliegen sind viel weniger geworden und sind somit keine Belastung mehr. Auffallend ist auch die Güllewirtschaft. Früher mussten wir in den Vollspalten die Gruben aufrühren, damit die Gülle abfließt. Seit fünfzehn Jahren brauchen wir die Güllepumpe nicht mehr, sie ist schon ganz verrostet. Es reicht, wenn man FKE mitfüttert und anschließend damit aussprüht. Die Gülle fließt, wenn man sauber auswäscht, einwandfrei ab. Das ist ein großes Plus, eine große Arbeitserleichterung.

Beim Masteinsatz verwenden wir zwei Liter FKE auf tausend Liter Molke. Zum regelmäßigen Aussprühen verwenden wir eine höhere Dosierung, nämlich 1:3 (FKE:Wasser). Bei den Zuchtschweinen setzen wir es in der Fütterung mit 0,3 bis 0,5 Liter pro hundert Kilogramm Futter ein, und vor allem wird auch hier nach gründlichem Reinigen des Stalles damit ausgesprüht.

Wenn bei Kleinstferkeln Durchfall auftritt, stellen wir FKE auch pur ad libitum zur freien Entnahme ein, und siehe da, es wirkt ähnlich, als würde man sie mit einem Medikament behandeln. 

Die Anwendung muss so einfach wie möglich zu handhaben sein. Früher haben wir FKE selbst angesetzt. Seit es ab 2009 die tausend Liter in Big Bags bzw. IBC Container gibt, die von Multikraft zugestellt werden, hat sich FKE in großem Stil durchgesetzt. Mit weniger Arbeit setzt es der Landwirt auch konsequent ein. 

Weiter wird es auch zum Silieren angewendet. Wir kaufen 2.000–3.000 Tonnen Nassmais von vielen Landwirten aus der Region zu, natürlich kann nicht jeder die gleiche Qualität liefern. Mit dem Einsatz von FKE in der Silage kann man möglichen Fehlgärungen und anderen Qualitätsverlusten sehr gut vorbeugen. FKE in der Silage bewirkt irrsinnig viel. 

Hier kommen wir zur Biogasanlage. Sie verwenden dafür 30 % Gülle und der Rest ist Silage? 

Ja genau, neben den 30 % an Schweinegülle setzen wir in der Biogasanlage eine GPS (Ganzpflanzensilage) ein. Im Gegensatz dazu wird die CCM (Corn Cob Mix)-Silage zur Fütterung der Schweine mit FKE fermentiert.

Können Sie sich FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) von Ihrem Betrieb wegdenken?

Nein, ich bin heilfroh, dass wir FKE haben. Das Verhältnis Leistung und FKE-Einsatz passt sehr gut und ist wirtschaftlich rentabel. Da ja der konsequente Einsatz von Medikamenten und Pflanzenschutzmittel nicht nachhaltig ist und auch immer strenger geregelt wird, werden wir in Zukunft auch im Ackerbau verstärkt das Multikraft-System einsetzen.

Bei der Schweinemast geht es ja nicht nur um die Preise für Futter, Mais & Co. oder für Düngemittel bei gleichzeitig weniger steigenden Preisen am Sektor für Schwein und Ferkel. Es geht auch um die neue Bewegung in Richtung Gesundheit und gegen Vollspaltenböden. Wie sehen Sie es, dass Vollspaltenböden in fünf Jahren nicht mehr akzeptiert sein werden, was wäre Ihr Plan?

Als Geschäftsführer einer Stalleinrichtungsfirma habe ich die Aufgabe, voraus zu denken. Wir haben das Porcom-System entwickelt. Das heißt, wir haben geeignete Ställe konstruiert und mittlerweile in der Steiermark und in Oberösterreich gebaut. Das ist ein neues System, um bestehende konventionelle Ställe tiergerechter zu machen. Die Ställe funktionieren einwandfrei. Der Vollspaltenboden wird früher oder später aufgrund von Medien und Konsumenten nicht mehr akzeptiert werden.


Wie kann man sich das Porcom-System vorstellen, müssen da Tausende Quadratmeter Vollspalten aus dem Stall raus?

Nein, denn wer soll das bezahlen? 90 % der Ställe, die in den letzten 25 Jahren gebaut worden sind, haben Vollspaltenböden. Das sind gute Ställe, sonst gäbe es sie nicht. Uns ist etwas eingefallen, wie man sie tiergerechter machen kann: Man muss Großgruppen im Stall konstruieren. Ein Teil der Spalten wird mit eigenen Befestigungen geschlossen, sodass man ca. 15–18 % feste Fläche im Warmbereich hat, die mit einem Auslauf auf Schrägboden kombiniert ist. Die Tiere haben draußen geringe Mengen Stroh und können naschen. Durch den Anbau an den bestehenden Stall hat man ein Warm-Kalt-System, das heißt, die Tiere gehen aus Erfahrung am ehesten in den kalten Bereich, wo sie sich stärker bewegen und koten können. Somit bleibt es innen sauber. Man kann zwar das Stroh auch in den inneren Bereich geben, aber das macht sehr viel mehr Arbeit, dem kein wirklicher Nutzen gegenübersteht. Ställe müssen für Tierhalter praktikabel und für Schweine tiergerecht sein.


Kann man Konsumenten die 15–18 % geschlossene Fläche als ein anderes Konzept verkaufen?

Summa summarum ist es natürlich etwas anderes. Wir gehen auf 1,10 m² pro Tier. Das ist fast das Doppelte vom jetzt Üblichen und durch den Auslauf auf Schrägboden sind es 60 % feste Fläche. Das ist die eine Variante.

Die zweite Variante sind schon bestehende Kaltställe oder im Biobereich reine Strohställe, für die wir auch ein eigenes System konzipiert haben. Das sind aber Strohställe, die nicht die Masse werden. Denn eines muss auch klar sein: Wenn alle nur noch Stroh verwenden, wird es schwierig, gesundes Stroh am Markt zu bekommen. Stroh bringt darüber hinaus sehr viel Staub mit sich, der wiederum schlecht für Tier und Mensch ist. Das ist vielen Konsumenten nicht bewusst. 

Mit unserem System der umgebauten Vollspaltenböden erzielen wir eine Emissionsverminderung. Wenn die Tiere draußen auf dem Schrägboden koten, fließt der Harn sofort in ein Sammelbecken ab. Der Harn wird vom Kot getrennt. Wir haben gesehen, dass ca. 70 % der Tiere draußen im Freien koten. Durch die Kot-Harn-Trennung wird die Entstehung des Enzyms Urease unterbunden. Somit erzielen wir eine immense Geruchsverbesserung. Das Porcom-System ist also ein Komfortstall für Mensch und Tier. Porc steht für Schwein und com für Comfort, Behaglichkeit und Wohlbefinden.


Mit Ihrer immensen Erfahrung gehen Sie, Herr Niederl, natürlich auch einmal in Pension. Nachfolger ist Markus Niederl, der mit FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) aufgewachsen ist und den Betrieb nie anders gekannt hat. Markus Niederl, wie sind Ihre Erfahrungen damit?

Wenn man den Stall nach dem Waschen mit FKE aussprüht, kehrt ein frisches Aroma ein. Das ist sehr positiv. Durch die Flüssigkeitsaufnahme mit FKE sehen wir einen positiven Effekt auf den Magen-Darm-Trakt der Tiere, wodurch z. B. auch Ferkeldurchfälle sehr schnell wieder gut werden.


Nehmen die Tiere FKE von selbst sehr gerne und wissen sie, was gut für sie ist?

Das kann man so sagen. Es schmeckt ihnen wahrscheinlich dementsprechend gut. 


Sie haben die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Wieselburg besucht. Haben Sie mit Kollegen dort über FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) gesprochen?

Auf alle Fälle. Viele Freunde setzen es auch ein und schwören darauf, weil auch sie diese positiven Effekte sehen. 


Andreas Danninger,  Bereichsleiter Tierhaltung und Ackerbau bei Multikraft: Für die Schweinemäster ist die Situation momentan nicht einfach. Einige Neukunden von Multikraft sind trotzdem Schweinebauern. Was ist aus deiner Sicht der Hauptgrund zu starten, obwohl die Preissituation gerade schwierig ist?

Ein Grund liegt darin, dass Betriebe vermehrt Stroh einsetzen. Wie schon gesagt, kann Stroh auch Nachteile mit sich bringen, denen man mit FKE entgegenwirken kann. Bei geschlossenen Betrieben, die ihre komplette Wertschöpfung am Betrieb haben, fassen wir zurzeit am leichtesten Fuß. Schon 1997 hatte Alois die Erfahrung gemacht, dass dank FKE die Gerüche reduziert und die Tiere ruhiger werden. Das fällt auch heute auf, wenn ich mit einem neuen Betrieb arbeite und nach rund zwei Monaten wieder hinkomme. Es sind die ersten wesentlichen Faktoren für die Betriebe. Durch die Unterstützung im Magen-Darm-Trakt der Tiere und dank der besseren Luft im Stall gibt es insgesamt weniger Stress. Diese Faktoren führen dazu, dass wir trotz schwieriger Zeiten am Schweinesektor empfohlen werden.

Danke für das informative Gespräch und weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

Bei der Schweinemast geht es ja nicht nur um die Preise für Futter, Mais & Co. oder für Düngemittel bei gleichzeitig weniger steigenden Preisen am Sektor für Schwein und Ferkel. Es geht auch um die neue Bewegung in Richtung Gesundheit und gegen Vollspaltenböden. Wie sehen Sie es, dass Vollspaltenböden in fünf Jahren nicht mehr akzeptiert sein werden, was wäre Ihr Plan?

Als Geschäftsführer einer Stalleinrichtungsfirma habe ich die Aufgabe, voraus zu denken. Wir haben das Porcom-System entwickelt. Das heißt, wir haben geeignete Ställe konstruiert und mittlerweile in der Steiermark und in Oberösterreich gebaut. Das ist ein neues System, um bestehende konventionelle Ställe tiergerechter zu machen. Die Ställe funktionieren einwandfrei. Der Vollspaltenboden wird früher oder später aufgrund von Medien und Konsumenten nicht mehr akzeptiert werden.


Wie kann man sich das Porcom-System vorstellen, müssen da Tausende Quadratmeter Vollspalten aus dem Stall raus?

Nein, denn wer soll das bezahlen? 90 % der Ställe, die in den letzten 25 Jahren gebaut worden sind, haben Vollspaltenböden. Das sind gute Ställe, sonst gäbe es sie nicht. Uns ist etwas eingefallen, wie man sie tiergerechter machen kann: Man muss Großgruppen im Stall konstruieren. Ein Teil der Spalten wird mit eigenen Befestigungen geschlossen, sodass man ca. 15–18 % feste Fläche im Warmbereich hat, die mit einem Auslauf auf Schrägboden kombiniert ist. Die Tiere haben draußen geringe Mengen Stroh und können naschen. Durch den Anbau an den bestehenden Stall hat man ein Warm-Kalt-System, das heißt, die Tiere gehen aus Erfahrung am ehesten in den kalten Bereich, wo sie sich stärker bewegen und koten können. Somit bleibt es innen sauber. Man kann zwar das Stroh auch in den inneren Bereich geben, aber das macht sehr viel mehr Arbeit, dem kein wirklicher Nutzen gegenübersteht. Ställe müssen für Tierhalter praktikabel und für Schweine tiergerecht sein.


Kann man Konsumenten die 15–18 % geschlossene Fläche als ein anderes Konzept verkaufen?

Summa summarum ist es natürlich etwas anderes. Wir gehen auf 1,10 m² pro Tier. Das ist fast das Doppelte vom jetzt Üblichen und durch den Auslauf auf Schrägboden sind es 60 % feste Fläche. Das ist die eine Variante.

Die zweite Variante sind schon bestehende Kaltställe oder im Biobereich reine Strohställe, für die wir auch ein eigenes System konzipiert haben. Das sind aber Strohställe, die nicht die Masse werden. Denn eines muss auch klar sein: Wenn alle nur noch Stroh verwenden, wird es schwierig, gesundes Stroh am Markt zu bekommen. Stroh bringt darüber hinaus sehr viel Staub mit sich, der wiederum schlecht für Tier und Mensch ist. Das ist vielen Konsumenten nicht bewusst. 

Mit unserem System der umgebauten Vollspaltenböden erzielen wir eine Emissionsverminderung. Wenn die Tiere draußen auf dem Schrägboden koten, fließt der Harn sofort in ein Sammelbecken ab. Der Harn wird vom Kot getrennt. Wir haben gesehen, dass ca. 70 % der Tiere draußen im Freien koten. Durch die Kot-Harn-Trennung wird die Entstehung des Enzyms Urease unterbunden. Somit erzielen wir eine immense Geruchsverbesserung. Das Porcom-System ist also ein Komfortstall für Mensch und Tier. Porc steht für Schwein und com für Comfort, Behaglichkeit und Wohlbefinden.


Mit Ihrer immensen Erfahrung gehen Sie, Herr Niederl, natürlich auch einmal in Pension. Nachfolger ist Markus Niederl, der mit FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) aufgewachsen ist und den Betrieb nie anders gekannt hat. Markus Niederl, wie sind Ihre Erfahrungen damit?

Wenn man den Stall nach dem Waschen mit FKE aussprüht, kehrt ein frisches Aroma ein. Das ist sehr positiv. Durch die Flüssigkeitsaufnahme mit FKE sehen wir einen positiven Effekt auf den Magen-Darm-Trakt der Tiere, wodurch z. B. auch Ferkeldurchfälle sehr schnell wieder gut werden.


Nehmen die Tiere FKE von selbst sehr gerne und wissen sie, was gut für sie ist?

Das kann man so sagen. Es schmeckt ihnen wahrscheinlich dementsprechend gut. 


Sie haben die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Wieselburg besucht. Haben Sie mit Kollegen dort über FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) gesprochen?

Auf alle Fälle. Viele Freunde setzen es auch ein und schwören darauf, weil auch sie diese positiven Effekte sehen. 


Andreas Danninger,  Bereichsleiter Tierhaltung und Ackerbau bei Multikraft: Für die Schweinemäster ist die Situation momentan nicht einfach. Einige Neukunden von Multikraft sind trotzdem Schweinebauern. Was ist aus deiner Sicht der Hauptgrund zu starten, obwohl die Preissituation gerade schwierig ist?

Ein Grund liegt darin, dass Betriebe vermehrt Stroh einsetzen. Wie schon gesagt, kann Stroh auch Nachteile mit sich bringen, denen man mit FKE entgegenwirken kann. Bei geschlossenen Betrieben, die ihre komplette Wertschöpfung am Betrieb haben, fassen wir zurzeit am leichtesten Fuß. Schon 1997 hatte Alois die Erfahrung gemacht, dass dank FKE die Gerüche reduziert und die Tiere ruhiger werden. Das fällt auch heute auf, wenn ich mit einem neuen Betrieb arbeite und nach rund zwei Monaten wieder hinkomme. Es sind die ersten wesentlichen Faktoren für die Betriebe. Durch die Unterstützung im Magen-Darm-Trakt der Tiere und dank der besseren Luft im Stall gibt es insgesamt weniger Stress. Diese Faktoren führen dazu, dass wir trotz schwieriger Zeiten am Schweinesektor empfohlen werden.

Danke für das informative Gespräch und weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

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